15.03.2022
Das Waldbaden hat sich als Begriff bereits durchgesetzt und jeder Mensch versteht etwas anderes darunter.
Die einen machen Yoga im Wald, die anderen Meditieren, wieder andere gehen dem japanischen Shinrin Yoku auf den Grund, etc., etc.
Nun, ich sehe in allem etwas Waldbaden. Es gibt laut der offiziellen Definition von Shinrin-Yoku eine besondere Art, im Wald ein Bad zu nehmen, welches sich sehr abgekürzt über 4 Phasen erklärt:
- Entschleunigung
- Körperaktivierung
- Aktivierung und Schwelgen im Reich der Sinne
- Meditation (im Tun und im Sein)
Das tut einfach mal gut 😊 (Achtung: zu viel Entschleunigung kann auch ungesund sein, wie am Beispiel eines Couchpotatoes zu sehen ist… wir wollen ja nicht zum Woodpotatoe werden ;-)… als schnelldenkendes oder hochsensibles Wesen ist besonders darauf zu achten. Ins Gefühl zu kommen hat nichts mit Entschleunigung zu tun. Es ist für viele Menschen lediglich ein leichterer Weg, sich der Wahrnehmung für sich und die Umgebung zu öffnen. Du darfst in dich kehren, wie es für Dich funktioniert… kannst beim langsamen gehen jedoch garantiert mehr vertieft wahrnehmen, als beim Vorbeirauschen).
Geworben wird vielerorts mit den Terpenen, welche wir über die Atemwege bei einem Gang zwischen den sanften Riesen aufnehmen. Diese ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, antiviral und in der Waldluft wurden sogar 3 verschiedene krebshemmende Stoffe nachgewiesen (so ganz offiziell… es gibt also eine kostenlose vorbeugende Medizin, sie Bedarf lediglich Deiner Zeit).
Diese Terpene können am besten aufgenommen werden, wenn der Kreislauf so richtig in Fahrt, aber nicht überlastet ist. Das heisst für jede/n etwas anderes. Ich kann Laufen oder Joggen, ThaiQi/QiGong/Yoga praktizieren und was Dir so einfällt. Das wichtigste ist wohl, dass Du in Gang kommst, ohne dass der Kopf rot anläuft und der Schweiss tropft und das Du über einen längeren Zeitraum im Wald bist (wie lange das für Dich ist, bestimmst Du selbst).
Was bedeutet eigentlich Achtsamkeit? Die Achtsamkeit ist nicht gleich Aufmerksamkeit. Ich bemerke es nicht, ich achte darauf… auf mich, auf die Umgebung, auf das Umfeld. Wenn ich der Welt mit Achtsamkeit begegne, zeigt sie sich mir vollkommen.
Die Aktivierung der Sinne findet durch Reize statt. Sind diese Reize zu stark und strömen zu viele davon auf Dich ein, ist es schwerer, diese vertieft wahrzunehmen. Die schönste Aktivierung findet dort statt, wo ganz wenige Reize (Geräusche, Bewegungen, Vielfalt, Geruchsverschmutzung) existieren. Suche Dir darum einen ruhigen Ort aus, wo Du auch etwas nach den Reizen suchen musst (Mehr zu Sinnen und Reizen im Workshop: Entdecke Deine Sensibilität/Sensitivität).
Die Meditation im Wald ist für mich der schönste Teil des Waldbadens. Ich meditiere regelmässig, auch im Tun und meine Frequenzspanne ist dabei so breit, wie bei sonst keiner Art und Lebensweise. Das schönste an der Meditation im Wald ist, dass Du, wenn Du nach dem in Dich gehen wieder in äusserliche Wahrnehmung zurückkehrst etwas besonderes bemerkst. Die Tiere und die Natur um Dich herum existieren nun mit Dir und haben Dich integriert. Es kann leicht vorkommen, dass sich einmal ein Buchfink auf Deine Schulter setzt und ein Reh nah an Dir vorübergeht. Du bist ein Teil der Natur.
Es sei vorgemerkt, dass zum Beispiel das Gärtnern oder Handwerken einen ähnlich positiven Effekt (mit Ausnahme der Luft) auf die Gesundheit haben kann, wie das Waldbaden. Stell Dir einfach selbst ein Programm zusammen, welches Dir guttut.
Grundsätzlich sind wir alle so verschieden, was unsere Gesundheit anbelangt, dass es kein richtiges oder falsches Waldbaden gibt. Darum bin ich auch neugierig, wie sich beispielsweise das Yoga im Wald anfühlt und fühle mich an einem Feuer ebenso wohl, wie beim Malen oder Bogenschiessen. Der Wald ist für mich seit Jahrzehnten eine Stütze, ein Zufluchtsort und ein zu Hause… wo ausschliesslich die Regeln der Natur herrschen.
Wäre ich gerne ein Baum? … definitiv Nein, sonst hätte ich mich dazu entschieden, einer zu werden. Bewegung ist ebenso wichtig, wie die Stille. Und je weiter die Erfahrungen von beidem in die extreme auseinanderliegen, desto mehr Raum entsteht für die Vielfalt.
Ich bin im Moment (präsent,jetzt), ich bin gesund (seelisch, geistig, körperlich), ich bin bei mir.
Die Heiligkeit in mir ehrt die Heiligkeit in Dir
Daniel, 15.03.2022
Admin - 11:22 @ Achtsamkeit, Sensibilität, Waldwelten
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